Guten Tag! Wir sind (schon) wieder da!

Leider habe ich beim Schreiben der heutigen Beitr�ge feststellen m�ssen, dass Cinerama ein gravierendes Problem hat: mangelnde Aktualit�t. F�r ein Digi-Magazin ist es eigentlich traurig, dass wir immer erst recht sp�t �ber die Kinofilme berichten k�nnen, die Jens und ich uns so ansehen.
Dies hat aber nat�rlich offensichtliche Gr�nde: so sehen wir die Filme nat�rlich auch erst, wenn sie in den Kinos sind, und nicht schon in Previews. Dann haben wir nicht immer genug Zeit, sie uns gleich am Anfang anzusehen, sodass es durchaus normal ist, wenn wir manche Filme erst in der 4., 5. oder meinetwegen auch 8. Woche sehen... Und dann m�ssen die Texte nat�rlich auch erstmal geschrieben werden - da ist auch recht schnell ein Abgabetermin f�r die NC verpasst.

Trotzdem denken wir nicht, dass wir deswegen aufgeben m�ssen.
Denn schlie�lich laufen viele Filme in manchen Gro�stadtkinos etliche Wochen l�nger als in "Klein Kleckersdorfs Lichtspielhaus". Wirklich interessante Filme k�nnte man also mit etwas Gl�ck noch bei seinem n�chsten Aufenthalt in einer der "Metropolen" sehen, sofern Ihr da nicht sowieso schon lebt.
Und ansonsten bleiben Euch immer noch die Videoreleases. Viele Filme sehen zwar auf dem heimischen Fernseher nicht so imposant aus, bleiben aber nat�rlich sehenswert! Mit ein paar Freunden k�nnen so lustige Home-Cinema-Abende entstehen!
Und wem da die gro�e "Gesellschaft" oder die hohen Preise fehlen ;), der sollte sich mal informieren, ob einige Lokale in seiner Stadt nicht vielleicht "Kneipenkino" bieten. Dort kann man sich dann, oft auf gr��eren Fernsehern oder sogar Leinw�nden die neuesten Videohighlights ansehen, und nebenher ein gutes Glas Bier genie�en!

So, und nun noch was zum Layout: mich w�rde mal interessieren, ob Euch die Schriftgr��e in dieser und der letzten Ausgabe recht war, oder ob sie f�r euer Empfinden zu klein gew�hlt ist. Gegebenenfalls m�ssten wir sonst n�mlich das ganze etwas vergr��ern.
Die Breite der Textspalte ist hingegen betreits in dieser Ausgabe vergr��ert worden - ich hatte beim heimischen Test nicht eingerechnet, dass ja in der NoCover noch der linke Frame vorhanden ist und das ganze darum eingeschr�nkt wird.

Nach diesem scheinbar endlosen Vorwort wollen wir nun aber endlich zum wesentlichen kommen!
Viel Spa� bei dieser Cinerama-Ausgabe w�nschen.....

......Hightower und delacruz

Be�ngstigend: Das Blair Witch Project

Beeindruckend: The Sixth Sense

Beschlagen: Fight Club

Bezaubernd: Endlich mal wieder ein paar Videos!

Bedingungslos: Die neuen Laserdiscs!

Begeisternswert: Unsere Jahreshits

Bescheuert: Unsere Jahresflops

Bekanntgabe: Unsere Vorschau

Blair Witch Project

Die Darsteller:
Heather Donahue
Joshua Leonard
Michael Williams

Regie/Story:
Daniel Myrick und Eduardo Sanchez

Der Film:

Drei Studenten gehen in einen Wald, erleben die schlimmsten N�chte ihres Lebens und werden nie wieder gesehen. Doch das Filmmaterial ihrer Kameras wird ein Jahr nach ihrem Verschwinden gefunden und gelangt in die Kinos...

Betrachtet man "Blair Witch", muss man sehen, dass die ersten amerikanischen Zuschauer dachten, der Film - das Dokumentationsmaterial - sei echt. Nur dann kann man ungef�hr nachvollziehen, was diese Leute empfunden haben m�ssen - und dann f�llt es einem noch leichter, den wahren Horror, den dieser Film zeigt, nachzuvollziehen.

Eigentlich beginnt ja alles ganz harmlos.
Zur Einstimmung sieht man erste Bilder der Handkameras der drei Studenten, die eine Dokumentation �ber die mysteri�se Hexe von Blair drehen wollen. Den Mythen nach holte sie/er/es Kinder in ihr/sein Haus und brachte sie um - eines musste sich mit dem Gesicht zur Wand stellen, w�hrend das andere hinter seinem R�cken umgebracht wurde.
Faszinierende Geschichte - wie die drei finden. Und so begeben sie sich denn auf Expedition in den Wald, um die n�heren Umst�nde des Mythos zu untersuchen. Die erste Nacht vergeht noch recht harmlos, doch dann geschehen ... "Dinge". Man h�rt Ger�usche, Kindergeschrei, findet seltsame Gegenst�nde wie aus �sten gebastelte Puppen, die in den B�umen h�ngen, aber man bekommt auch Besuch: Besuch am Zelt! Zun�chst werden Steine und Holzb�ndel ums Zelt gelegt, dann erscheinen Gestalten (oder nur eine?) die am Zelt r�tteln...

Was hier vielleicht langweilig klingen mag, ist in Wirklichkeit nervenaufreibend. Die N�chte werden immer schlimmer - und man ist dank der Handkameras scheinbar live dabei!

Den Regisseuren gelang es, einen wahren Mythos zu spinnen. Der Film, der gerade mal $ 35.000 kostete, aber allein in den USA schon $ 150 Mio. einspielte, ist ein Ph�nomen des Independent-Kinos.
W�hrend des gesamten Films spielt keine Musik, man bekommt ausschlie�lich die Bilder der Handkameras zu Gesicht, sieht w�hrend der Waldszenen (die den gr��ten Teil des Films ausmachen) keine Person au�er den Hauptdarstellern, auch keine Splattereffekte oder �hnliches - alles scheint echt zu sein!

Hier noch ein paar Zitate zum Film:

"The scariest movie ever!" (Time)

"The rule is, if you see a shaky handheld video image, it must be real." (Eduardo Sanchez)

Doch Vorsicht! Nicht jeder kann mit dem Film etwas anfangen:

"I guess I didn�t get it." (Justin Renfroe)

Pers�nliches Fazit:
Wer sich auf diesen Film einl�sst, wird einen wahren Horrortrip erleben. Die Altersfreigabe der FSK (ab 12) scheint mir unzureichend, aber wer sich mal wieder richtig gruseln will, MUSS Blair Witch gesehen haben - alleine schon, um mitreden zu k�nnen.
Bestes Material zur Einstimmung gibt es �brigens auf www.blairwitch.de!

Und hier noch die visuelle Wertung:



Brillianter Film - genial vermarktet!

(delacruz)

Pers�nliches Fazit:
Endlich. Nach etlichen Multimillionendollarhorrofilmentt�uschungen (es sei hier nur das uns�gliche "Geisterhaus" genannt) ist "The Blair Witch Projekt" endlich mal ein Film bei dem auch Horror aufkommt. Wer also auf das Genre steht sollte sich den Film unbedingt noch im Kino ansehen. Glaubt mir, ihr werdet nicht entt�uscht......

Der fIlm ist �brigends ab 16 freigegeben.

Und hier noch die visuelle Wertung:



Endlich mal wieder ein guter Horrorfilm. Unbedingt ansehen.

(Hightower)

The Sixth Sense

Die Darsteller:
Bruce Willis
Haley Joel Osment
Olivia Williams

Regie:
M. Night Shyamalan

Der Film:

Cole Sear (Haley Joel Osment) ist ein kleiner, in sich gekehrter Junge ohne Freunde. Gerne versteckt er sich in seinem Zelt aus Bettlacken oder in der Kirche wo er mit seinen actionfiguren spielt mit denen er lateinisch redet. Seine Mutter (Toni Collette)hat es l�ngst aufgegeben in die abgeschlossene welt ihres sohnes vorzudringen. Dies versucht nun Kinderpsychologe Malcom Crowe (Bruce Willis). Crowe versagte einst bei einem �hnlich gelagterm Fall und m�chte nun an Cole wieder gutmachen was ihm vor Jahren mi�lang. Nach einigen Gespr�chen gewinnt Crowe das Vertrauen von Cole der ihm schlie�lich anvertraut "Ich sehe tote Menschen. Sie wollen etwas von mir".

Pers�nliches Fazit
Wow. Interessante Geschichte, bestens aufgelegte Schauspieler, geniale Ausf�hrung. Das Entsetzen kommt langsam und unerbittlich. Noch besser ist das Ende des Films...............

Die Pfeilwertung kann daher nur lauten...:



Ein Meisterwerk

(Hightower)

Fight Club

Die Darsteller:
Edward Norton (Erz�hler)
Brad Pitt (Tyler Durden)
Helena Bonham Carter (Marla)
Meat Loaf (Bob)

Regie:
David Fincher (u.a. "Alien 3" und "Sieben")

Der Film:

Dieser Film ist wie ein Schlag eines guten Freundes mitten ins eigene Gesicht: schmerzhaft, beeindruckend, zun�chst unverst�ndlich, dann aber pl�tzlich sinnvoll und klar erkl�rbar.

David Fincher st�rzt den Zuschauer in eine abstrahierte Welt aus Gegens�tzen. Er stellt Gewalt und Liebe dar, die Suche nach dem Sinn und der Wunsch nach Macht, Wahnsinn und k�hle Berechnung.

Wenn Edward Norton als Erz�hler am Anfang feststellt, wie undeutlich es sich mit einem Pistolenlauf im Mund erz�hlt, weckt dies im Publikum eine gewisse Neugier. Diese mutiert im Laufe des Films zu Schrecken, Faszination, Unverst�ndnis und schlie�lich - unerwartet und gerade deshalb begeisterungsweise - zu Erkenntnis.

Der Zuschauer wird durch die letzten Monate des Lebens des Erz�hlers gerissen. Er erf�hrt, wie dieser in den verschiedensten Selbsthilfegruppen "Tourismus" betrieb, um vom Leid anderer Leute zu h�ren - nur, um selbst weinen und anschlie�end ruhig schlafen zu k�nnen. Und er erf�hrt, wie ihm diese Freude durch Marla, eine zweite "Touristin" kaputtgemacht wurde, und wie er sich deshalb "etwas Neues" suchen musste.
Dies findet er, nachdem er Tyler im Flugzeig kennengelernt hat, und nachdem er ihn sp�ter wiedertrifft, sich mit ihm unterh�lt und dieser ihn um einen Gefallen bittet: "Schlag mich! Schlag mich, so doll Du kannst."

Nach anf�nglicher Verwirrung entdecken die beiden, wie sehr ihnen die Schl�gerei Befreiung verschafft, schnell gesellen sich andere M�nner zu ihrem �ffenltichen Treiben - der erste "Fight Club" ist geboren. Und obwohl die ersten Regeln dieses Clubs die Mitglieder zu totalem Stillschweigen verpflichten, verbreitet sich die Idee schnell, und �berall bilden sich solche Clubs, die nach den Regeln ihres verehrten und geheimnisvollen Gr�nders Tyler Durden k�mpfen.

Im Laufe des Films gibt es Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren.
So zum Beispiel Bob, dem Typ aus der Hodenkrebs-Selbsthilfegruppe, der mittlerweile selbst beigeistertes Mitglied eines "Fight Clubs" ist - dort wird er akzeptiert, trotz seiner riesigen Br�ste, die er einer Hormonbehandlung zu verdanken hat.
Oder Marla, die fr�her oder sp�ter auch wieder auftaucht, um sich zu erkundigen, warum der Erz�hler pl�tzlich nicht mehr in den Selbsthilfegruppen aufgetaucht ist...

Pers�nliches Fazit
"Fight Club" ist ein sehr drastisches Werk, mit dem sich Fincher mit Sicherheit auch wieder einige Feinde gemacht hat. Trotzdem ist es in meinen Augen ein genialer Film, der einen zu Beginn packt und erst mit seiner genialen und unerwarteten Aufl�sung am Ende in die Dunkelheit der Nacht entl�sst...

Die Pfeilwertung kann daher nur lauten...:



Direkt, dreckig, dabulos ;) - Die Hollywood-Revolution

(delacruz)

Jetzt ausleihen - die Videotips!

Payback:
Mel Gibson in seinem h�rtesten Werk.
Als "Porter" ist er ein Fiesling in einer Welt, die nur aus solchen zu bestehen scheint. Das Gl�ck f�r den Zuschauer: Er ist der sympathischste!

The Matrix:
Wer diesen Film auf der Leinwand verpasst hat, sollte ihn sich wenigstens aus der Videothek holen!
Keanu Reeves in einem genialen Cyber-Actionthriller, der unser gesamtes Weltbild in Frage stellt!

Notting Hill:
F�r die etwas Zartbesaiteteren unter Euch d�rfte diese Liebeskom�die mit Julia Roberts und Hugh Grant das richtige sein.
Habe ich zwar selbst noch nicht gesehen, Fans des Genres k�nnen hier aber nicht viel falsch machen...

Faculty:
Wir Sch�ler wussten es ja schon immer: Lehrer sind keine Menschen! "Stimmt!", sagt Robert Rodriguez, und pr�sentiert uns in seinem Film P�dagogen, die in Wirklichkeit Aliens sind!
Nichts f�r schwache Nerven... ;)

Die neuen Laserdiscs!



Aktuelle News rund um die LD und mehr (Forum, Links, Katalog, Erscheinungsliste) gibt es auf

Hightower`s Laserdisc Seiten



Das beste aus �99

Obwohl ja das Cinerama-Revival erst recht sp�t begann, haben Jens und ich nat�rlich unsere pers�nlichen Favoriten im Jahre 1999 gefunden.

Die Tops aus Hightowers Sicht:

1. Auf die St�rmische Art

Genial. Ansehen!

2. Matrix

Ein genialer Trip durch k�nstliche und reale welten.

3. Blair witch Projekt

Ein Horrorfilm der keine Millionen gekostet hat und wahrscheinlich deswegen funktioniert. Genial!

4. Notting Hill

Ein absolut mitrei�ender Film �ber die Liebe und was alles dazwischen kommen kann. Walisische Mitbewohner etwa :-)

5. Verhandlungssache

Spannung, Spannung und nochmal Spannung. Mu� man gesehen haben.

6. E-Mail f�r Dich

Die Liebesgeschichte f�rs Internetzeitalter.

7. Rush Hour

Jackie Chan und Chris Tucker gestalten L.A. um. Toll!


(Hightower)

Die Tops aus delacruz� Sicht:

1. Fight Club

Eine brillante Mischung aus Gesellschaftskritik, Action und Spannung - und letztlich doch "nur" ein Liebesfilm der etwas anderen Art! (siehe auch Bericht in dieser Ausgabe).

2. Blair Witch Project

Der wahre Horror - die Kritiker hatten ausnahmsweise einmal recht, diesen Film hochzuloben (siehe auch Bericht in dieser Ausgabe).

3. Matrix

Wir leben alle nur in einer Scheinwelt - geniale SciFi- und Verschw�rungsgeschichte. Ich bin auf die Fortsetzungen gespannt!

4. Bang Boom Bang

Dieser Film hat gezeigt, dass auch Deutsche unterhaltsame, kurzweilige und verr�ckte Filme drehen k�nnen!

5. Verhandlungssache

Spannung pur - ein MustSee f�r alle Thriller-Fans!

6. Star Wars - Episode 1

George Lucas hat bewiesen, dass der Mythos nicht tot ist - und er hat es geschafft, mit einer 20 Jahre alten Story Euphorie unter den Fans hervorzurufen und gleichzeitig etliche Millionen verdient!

7. Sonnenallee

Die wohl unterhaltsamste Geschichtsstunde, die es je gab.
(delacruz)

Das schlechteste aus �99

Wo Licht ist, da ist auch Schatten. So hatte auch das Kinojahr 1999 seine Schw�chen, an die wir hier nochmal erinnern wollen...

Die Flops aus Hightowers Sicht:

1. Ich wei� noch immer was du letzten sommer getan hast

Ein langweiliger unn�tzer M�llfilm der wohl nur gedreht wurde weilman mit dem Genre grade Geld verdienen konnte.

2. Das Geisterschlo�

Ein Horrorgruselfilm ohne Horror und Grusel.

3. Star Wars 1

Spielberg kam, sah die Star Wars Fans und wu�te sie w�rden f�r einen neuen Teil alles zahlen. Also lie� er sein neuestes PC-Spiel auf Zelluloid kopieren und brachte es in die Kino`s.


(Hightower)

Die Flops aus delacruz� Sicht:

1. Werner 3

Schon der zweite Teil reichte nicht mehr an seinen Vorg�nger heran - und Nummer 3 war dann der totale Griff ins Klo...

2. Waschen, Schneiden, Legen

So am�sant die GrandPrix-Aktion des Gildo Horn gewesen sein mag, eins steht fest: zum Schauspieler ist er nicht geboren!

3. Austin Powers 2

Ami-Humor ist eben nicht jedermanns Sache. Austin Powers mag f�r manche Kultstatus haben - f�r mich geh�rt seine Filmrolle in die M�lltonne.
(delacruz)

Demn�chst in Cinerama:

Eine solche Rubrik birgt nat�rlich immer so einige Gefahren.
So habe ich es zum Beispiel nicht geschafft, mir "End of Days" anzusehen, weshalb es in dieser Ausgabe - anders als angek�ndigt - keinen Bericht dar�ber gab. Und da ich selbst noch �berhaupt nicht im Bilde bin, was ich mir in n�chster Zeit ansehen werde, habe ich hier leider dieses Mal nichts zu schreiben...

Und Jens, was sagst Du dazu?

Also ich m�chte (obs klappt ist die andere Frage) im Januar in folgende Filme: American Pie, The Limey, Johanna von Orleans, American Beauty und Yentown. Obs geklappt hat werdet ihr in der n�chsten Ausgabe sehen.

Konzept-Kaiser und Goethe2000: Jens Kretzer aka Hightower
DER PATE des Layouts, St�mper der Wortkunst: Fabian Kruse aka delacruz (Gru� an Wolf)